Vor wenigen Tagen ist die neue Ausgabe des Aquaristik Fachmagazins (Oktober/November 2010) erschienen. Drei Artikel habe ich gefunden, in denen es um Harnischwelse geht. Alle diese Artikel stammen von Ingo Seidel.
Vielen ist sicherlich schon aufgefallen, dass – insbesondere im englischsprachigen Raum –
Harnischwelse oft auch als Plecos bezeichnet werden. Dieses geht auf eine sehr unscheinbare Art Hypostomus plecostomus zurück. Harnischwelse der Gattung Hypostomus (auch Schilderwelse genannt) sind über fast ganz Südamerika verbreitet. Es sind ca. 100 Arten/Formen bekannt.
Ingo Seidel „Die Hypostomus-Arten des Südens“
Ingo stellt uns in seinem Artikel „Die Hypostomus-Arten des Südens“ Arten der Gattung Hypostomus vor, die aus dem Süden Brasiliens, den Norden Argentiniens, Paraguay und Uruguay stammen:
- Hypostomus alatus,
- Hypostomus albopunctatus,
- Hypostomus ancistroides,
- Hypostomus aspilogaster,
- Hypostomus boulengeri,
- Hypostomus commersoni,
- Hypostomus dlouhy,
- Hypostomus isbrueckeri,
- Hypostomus laplatae,
- Hypostomus latifrons (L 51 / L 281),
- Hypostomus luteomaculatus,
- Hypostomus luteus,
- Hypostomus margaritifer,
- Hypostomus myersi,
- Hypsotomus nigromaculatus (LDA12) – mit 15 cm Größe, der kleinste der Großen,
- Hypostomus regani,
- Hypostomus rosepunctatus,
- Hypostomus sp. „Argentinien I“,
- Hypostomus sp. „Argentinien II“
( = Hypostomus meleagris ?), - Hypostomus sp. „Rio Prado“,
- Hypostomus ternetzi
neben diesen geht Ingo auch auf
Hypostomus cochliodon ( bei uns zumeist als Cochliodon cochliodon oder auch als LDA 51 bekannt) und Hypostomus sp. „Paraguay“ ( bei uns zumeist als Cochliodon sp. „Paraguay“ alias Red Bruno oder auch im Handel fälschlicher Weise als L 137).
Offensichtlich geht man in den letzten Monaten wieder dazu über, die Gattung Cochliodon in die Gattung Hypostomus einzuordnen. Von Aussehen her sind die Tiere beider Gattungen schwer zu unterscheiden, so dass dieser Schritt verständlich erscheint. Andererseits kann man Cochliodon anhand der Zähne eindeutig gegenüber Hypostomus abgrenzen. Haben Cochliodon wenige, insbesondere löffelförmige Zähne – eine für Holzfresser typische Bezahnung, so haben Hypostomus doch fast immer viele kleine Zähne.
Ingo Seidel „Die Erfolgsgeschichte der Segelschilderwelse, Gattung Pterygoplichthys“
Auch im zweiten Artikel „Die Erfolgsgeschichte der Segelschilderwelse, Gattung Pterygoplichthys“ ist dieses Zusammenführen von Gattungen offensichtlich. So wurden von der Gattung Pterygoplichthys die Gattungen Liposarcus und Glyptoperichthys unterschieden.
Ingo geht in diesem Artikel auf die Gattung, deren Verbreitung und Biologie ein. Abweichend von den herkömmlichen südamerikanischen Verbreitungsgebieten kommen diese Segelschilderwelse inzwischen auch in klimatisch geeigneten Gebieten Nordamerikas und (Südost-)Asiens vor. Die Arten wurden dort ausgesetzt. Von dort stammen heute auch fast alle Importe dieser Tiere, da dieses wesentlich kostengünstiger ist als ein Import aus Südamerika. Bei den Importen sind insbesondere bei den Liposarcus-Arten Kreuzungen zu beobachten.
In den südamerikanischen Ländern gehören Schilderwelse zu üblichen Nahrungsmitteln. In Europa werden auffällig viele Schilderwelse (insbesondere an unerfahrene Aquarianer) verkauft. Es ist nicht ersichtlich, wo die meisten dieser Tiere langfristig bleiben.
Ingo Seidel „Unterwegs in Florida mit Schilderwels-Eier-Sammlern“
In einem weiteren Artikel „Unterwegs in Florida mit Schilderwels-Eier-Sammlern“ geht Ingo auf einen aktuellen Trend zur Vermehrung von Pterygoplichthys (Liposarcus) pardalis. Wie im vorangehenden Artikel ausgeführt hat auch dies Art sich in natürlichen Gewässern Nordamerikas angesiedelt. Um sich die Haltung der adulten Tiere zu sparen, werden bei den in der Natur lebenden Tieren die Gelege eingesammelt. Diese Gelege werden dann in Fischfarmen ausgebrütet.
Wieder sehr interessante Artikel – viel Spaß beim Lesen