Amazonas Juli/August 2008 – „Wels-Presseschau“

Das lang ersehnte Amazonas-Heft mit dem Schwerpunkt Kaktuswelse (Gattung Pseudacanthicus) ist erschienen.

Ingo Seidel „Rotflossige Kaktuswelse aus Brasilien“

Im Leitartikel geht Ingo kurz auf die Kaktuswelse im Allgemeinen und im Weiteren auf deren Verbreitungsgebiete ein. Zu den einzelnen Verbreitungsgebieten gibt Ingo sehr detailierte Informationen zu Wasserwerten und Beschaffenheit der Gewässer. Schwerpunkt sind wie der Artikelname es sagt die rotflossigen: Pseudacanthicus leopardus, Pseudacanthicus sp. „L 114“, Pseudacanthicus sp. „L 25“, Pseudacanthicus sp. „L 24“, … Die einzelnen Beschreibungen der Tiere (auch bzgl. ihrer Variabilität) sind zur Unterscheidung sicherlich sehr hilfreich.

Etwas überrascht, dass die schon totgesagten LDA-Nummern doch weiter leben: der Ende letzten Jahres eingeführte Typhoon-Kaktuswels hat von Erwin Schraml die Codenummer „LDA 105“ (Pseudacanthicus sp. „LDA 105“) erhalten.

An den Leitartikel schließen sich dann die Zuchtberichte:

Udo Wanninger „Zuchterfolg bei L 114“

Martin Mauritz “ „Nicht einfach zu züchten: Pseudacanthicus leopardus“

Marina Parha und George J. Reclos „Kreuzung möglich: Pseudacanthicus leopardus und L114“

Alle Berichte sind sehr ausführlich und äußerst interessant, also sehr lesenswert für uns Welsfreunde.

Hans-Georg Evers „Exportprolbeme in Brasilien“

Vom Titelthema etwas abweichend hat aber auch das Vorwort von Hans-Georg Evers eine wesentliche Bedeutung für uns Welsfreunde. Schipperte er gerade auf dem Amazonas und schrieb unter anderem:

„Die bekannte Positivliste aller für den Export zugelassenen Fische wird viel strenger ausgelegt und die Exporteure werden stärker überwacht. … Unbeschriebene Arten und insbesondere Arten jener Gattungen, die gar nicht auf der Liste stehen, werden nun nicht mehr ausgeführt. Dazu zählen zum Beispiel die beliebten Hypancistrus-Arten. Noch prekärer ist es bei den groß werdenden Pseudacanthicus-Arten, denn die werden größtenteils als Speisefische angesehen und sind somit künftig generell vom Export ausgeschlossen.“
Zitat von Hans-Georg Evers, Amazonas 4/2008, S. 2

Jedem von uns ist sicherlich klar, was das bedeutet. Den Fortbestand der Arten in unseren Aquarien müssen wir durch eigene Nachzuchten sicherstellen. Ich denke, wir haben da eine ganze Menge zu tun und unser Forum kann einen wesentlichen Beitrag leisten.