Lago Uará und bei Tamaniquá

Spinnfischen am Lago Uruá

Über Nacht erreichte unser Schiff den Lago Uará. Das morgendliche Wecken mit La Traviata war für 7:00 Uhr angekündigt. Für Angler ging es jedoch schon um 6:00 Uhr in die Boote. Die Crew wollte uns heute den Umgang mit der Wurfangel beibringen. Im Lago Uará sollte dafür eine gute Möglichkeit sein, weil es viele Tucunaré (Augenfleckenkammbarsch (Cichla monoculus)) geben soll. Drei haben wir tatsächlich gefangen. Weiterhin bissen ein Säbelzahnsalmler (Rhaphiodon vulpinus), ein Schwarzer Piranha (Serrasalmus rhombeus) und Serrasalmus cf. elongatus an.

Die Ausbeute war sehr bescheiden. Am Ufer erzählte uns ein Einheimischer, dass am Ende der letzten Trockenzeit – also zur Zeit als die Fische nicht in den nun überfluteten Wald ausweichen konnten – ein großes Schiff aus Manaus gekommen sei und mit einem Schleppnetz fast alle Fische gefangen habe.

[Weiter unten: Exkursion durch den Regenwald am Lago Uruá]

Wasserwerte Lago Uará (violettes Thermometer)
am 29.01.2017 07:30 Uhr
GPS: 2.70459° S; 65.60296° W
pH: 5,97
Leitfähigkeit: 15 µS/cm
Wassertemperatur: 27,2 °C

Wasserwerte nahe Tamaniquá (braunes Thermometer)
am 29.01.2017 17:35 Uhr
GPS: 2.67999° S; 65.64173° W
pH: 6,32
Leitfähigkeit: 52 µS/cm
Wassertemperatur: 29,4 °C

Exkursion durch den Regenwald am Lago Uará

Nach dem Frühstück machten wir uns zu einer Exkursion in den Dschungel auf. Wir legten bei einer Siedlung der Caboclos an.

Hinter den Häusern standen noch einige Kulturpflanzen, doch bald waren wir im Dschungel, in dem es viele Pflanzen und einige Insekten zu entdecken gab. Ein besonderer Höhepunkt war der Genuss von frischen Paranüssen, welche Mitglieder der Crew mit der Machete aus der Nussschale pulten.

Wir entdeckten auch ein von einem Baum gefallenes Ameisennest. Da dieses Ameisenvolk dem Untergang gewidmet war, da die Königin nicht auf einen Baum zurückkehren kann, öffnete ein Crewmitglied das Nest und zeigte uns die Königin.

[Weiter unten: Angeln mit der Amazonasangel]

Stippfischen am Lago Uará

Nach Rückkehr von der Exkursion standen Mittagessen und Siesta an. Wenn man schon in Südamerika ist, muss man natürlich die Zeit nutzen. Meine Frau und ich fuhren mit Mo, dem Schiffseigener und einem Einheimischen in den Wald zum Angeln. Im Wald kann man keine Flugangel verwenden, also nutzten wir die typischen Amazonas-Angeln (Strick und Angelhaken).
Wie schnell bei Mo die Fische anbissen, unglaublich. An unseren Angeln war es da doch eher die Ausnahme. Auf der Angeltour fingen Mo (und wir drei) …

Am frühen Nachmittag fuhren wir mit den Schiff dann weiter in Richtung Taminiquá.

[Weiter unten: Exkursion bei Tamaniquá]

Expedition bei Tamaniquá

Nahe Tamaniquá war für unser Schiff Station an einer alten Flussschleife. Mit den Beibooten machten wir uns wieder auf die Suche nach kleinen Wundern, insbesondere sollte es dort Hornwehrvögel (Anhima cornuta) geben. Wir haben dort die großen, doch recht scheuen Tiere aufspüren können. Ein paar Fische verirrten sich noch in unserem Kescher und in den Grünpflanzen entdeckten wir zwei Frösche – wohl ein einträchtig lebendes Pärchen.

An entlegener Stelle gab es noch einen kleinen Kanal zwischen der Flussschleife und dem Rio Solimões. Wir nutzten diese, da man auf dem Rio Solimões schneller vorwärts kommt.