9 Von San Fernando de Apure nach Puerto Ayacucho (ab Orinoco)

An der Orinoco-Fähre mussten wir zunächst etwas warten – wie man auf dem Bild unten sieht, ist die nicht gerade groß. Die Übersetzung (ohne Wartezeit) dauert mit der Fähre ca. 15-20 Minuten. So war noch etwas Zeit sich am Fluss umzusehen. In dem Bereich des Orinocos gibt es auch Süßwasserdelphine. Bilder von denen zu bekommen setzte viel Glück voraus – man musste praktisch den Auslöser bedienen bevor die Tiere aus dem Wasser guckten. Leider hatte ich da kein Glück.

Am Ostufer in El Burro gab es dann ein besonderes Erlebnis: unser Fahrer wollte tanken. Die Tankstelle hatte auch Diesel. Man verweigerte dennoch den Verkauf mit dem Hinweis darauf, dass wir den Diesel doch nur nach Kolumbien schmuggeln würden. Bei einem Einkaufspreis von umgerechntet ca. 0,01 EUR/L und einem möglichen Verkaufspreis von ca. 1,00 EUR/L in Kolumbien wäre das sicherlich ein einträgliches Geschäft. Nun aber gerade von einem Kleinbus mit deutschen Touristen zu erwarten, dass diese gerade Diesel nach Kolumbien schmuggeln wöllten, ist aber wohl doch sehr abwegig. Schließlich kam auch ein Bediensteter der Guardia Nacional hinzu, der bestätigte, dass uns auf Grund des Verdachts des Diesel-Schmuggels kein Diesel verkauft werden dürfte. Sie hatten aber gleich einen guten Tipp für uns: im Ort in der Gaststätte sollen wir nach einem Mann “El Pollo” fragen, der würde uns weiter helfen.

“El Pollo” war auch schnell gefunden und schon hatten wir ca. 20 2-Liter-Flaschen mit Diesel. Allerdings kostete bei ihm der Diesel ca. 0,20 EUR/L. Gemessen an deutschen Diesel-Preisen nicht viel. Aber wenn man die Differenz bedenkt und die Geschichte kennt, weiß man auch wo das Geld bleibt.