Am Río Napo

Am nächsten „Morgen“ (für mein Verständnis viel zu spät am Tag) führte uns der Weg zu einem in der Nähe gelegenen Baumkronenpfad. Das erste Stück konnten wir mit dem Boot fahren, wobei das Boot gerade so um die Kurven passte.

Der Baumkronenpfad (Canopy Walkway) ist reichlich 600 m lang und die höchste Plattform ist ca. 36 m über der Erde. Wie gewohnt ist das Gehen auf solchen Hängebrücken eine ziemlich wacklige Angelegenheit.

Im Gegensatz zu anderen mir bekannten Pfaden, waren hier aber auch die Ränder mit Netzen abgespannt, die einem doch sehr viel Sicherheit gaben.
Tiere haben wir leider von dort kaum gesehen. Höchstwahrscheinlich muss man dafür deutlich zeitiger dort sein.

Nach dem Mittagessen wollten wir zu einer sehr schönen Schwarzwasser-Lagune mit Sandbank fahren. Die Regenfälle der Vortage hatten die Lagune doch sehr unansehnlich gemacht: von der Sandbank nichts mehr zu sehen und auf dem Wasser mehrere tote Reptilien.

Am Abend machten wir uns nochmal mit dem Boot auf Erkundungstour. Diesmal waren ein paar kleine Fische zu sehen und ein riesengroßer Schmetterling, Caligo sp.

Ein Tag später, eine letzte Wanderung durch den Dschungel. Unterwegs sahen wir eine tote Schlange und unser Guide erzählte uns, dass diese am Vortag von einem Angestellten der Lodge erschlagen worden war. Wenig später trafen wir diesen dann auch im Wald und wir erfuhren, dass es seine Aufgabe sei, jeden Morgen in der Nähe der Lodge nach Giftschlangen zu suchen und die zu töten.
Wegen möglicher Giftschlangen hatte man uns ja in Brasilien Stulpen verpasst und der Kollege ist gleich barfuß auf Giftschlangensuche gewesen.

Manchmal hat man dort das Gefühl, als wären bei den Einheimischen die Schuhe angeboren.