7 Tigre

Tag 7 – Freitag, es ist höchste Zeit das Wochenende zu planen.
Das mit den Fahrkarten für die U-Bahn (Subté) hatte ich inzwischen rausbekommen: es gibt in Buenos Aires für die öffentlichen Verkehrsmittel ein Prepaid-Bezahlsystem (Subé). Das ist natürlich einfacher als sich für die U-Bahn Fahrkarten besorgen zu müssen oder im Bus mit Münzen zu bezahlen. Allerdings ist es in Buenos Aires nicht ganz so einfach immer Geldstücke zu bekommen. So wie meine Lehrerin sagte, verschwinden immer Mal große Mengen Geldstücke in der Schrottpresse, da der Materialwert zeitweise höher als der Nominalwert ist.
Das Prepaid-System soll allerdings auch staatlich überwacht werden, um in Buenos Aires für Schwarzarbeit Verdächtige ausfindig zu machen. So etwa, wer jeden an jedem Arbeitstag zur gleichen Zeit…

Man hat mich überzeugt, dass ich doch keine Subé-Karte bräuchte, da man ja mit Münzen bezahlen können und die Subé-Karte würde auch erst ein Mal eine Grundgebühr kosten. Wenig später hatte ich auch für rund 20 EUR Münzen. Die sollten ja für ein Wochenende reichen.

Für Samstag hatte ich mir vorgenommen nach Tigre zu fahren, einem Vorort von Buenos Aires, direkt am – eigentlich mehr im Paraná-Delta.
Von Buenos Aires nach Tigre kommt man am einfachsten mit dem Zug. Fahrpreis ca. 1,40 EUR für Hin- und Rückfahrt von ca. 35 km.
Der Zug war ein Erlebnis, die Fahrt noch ein größeres – permanent Streckenabschnitte in denen nur Schritttempo gefahren werden konnte. Für die 35 km hat der Zug eine reichliche Stunde gebraucht.

Tag 8 – Tigre hat einen sehr angenehmen Eindruck gemacht, freundlich und grün. Schnell drängte sich der Vergleich mit dem Spreewald auf und schnell war auch klar, dass das so eine Art Siedlung für wohlhabende Buenos Aireser und Wochenend-Ausflugsort ist. Bei einer Bootsfahrt wurde deutlich, dass das mit einer wirklichen Delta-Landschaft nicht mehr viel zu tun hat.

Das Wasser war überall trüb (sicherlich Weißwasser), keine Chance auch nur einen Fisch zu sehen.
Im Gegensatz zu den Vortagen brannte die Sonne – reichlich 30 Grad, kaum auszuhalten.