6 Buenos Aires – Norte

Tag 5 – naja, was am nächsten Tag Gesprächsthema in der Schule war, kann sich ja jeder denken.
Meine Lehrerin war total überrascht, dass sich Leute zum Baden in den Río de la Plata getraut haben.
An diesem Tag musste meine Lehrerin wohl auch zu der Ansicht gekommen sein, dass ich zu viel Freizeit hatte: tareas – Hausaufgaben
An dem Tag hatte mich das nicht ganz so gestört, da es den schon den ganzen Tag regnete.

Lt. Wetterbericht sind in der ersten Woche meines Aufenthaltes in Buenos Aires täglich ca. 120 L/m² Niederschlag gefallen, zumeist in den Nachtstunden und während der Vormittage.
In den frühen Morgenstunden gab es auch fast täglich heftige Gewitter. Dagegen sollte in der Pampa, also unweit von Buenos Aires Trockenheit geherrscht haben.
Von meiner Lehrerin hatte ich erfahren, dass der Februar in Argentinien so etwa den Ruf hat wie bei uns der April. Allerdings auch, dass das (Un-)Wetter während der letzten Jahre immer extremer geworden ist.
Man sagt in Buenos Aires auch, dass der Februar der Urlaubsmonat der armen Leute ist. Die anderen sollen sich für März entscheiden, der wohl beliebteste Urlaubsmonat in Argentinien.

Offensichtlich hatte das Regenwetter dieser Tage in Buenos Aires zumindest für viele Frauen etwas Positives: die Wahl der Schuhe schien sehr einfach – sie trugen zumeist modisch bedruckte Gummistiefel.

Also an dem Mittwochabend ist nichts Touristisches gelaufen und am Donnerstag war die Frage
¿Qué hiciste ayer? (Was hast Du gestern gemacht?)
leicht beantwortet:
No tenía tiempo libre, porque tenía que hacer mí tareas. (Ich hatte keine Freizeit, weil ich meine Hausaufgaben machen musste.)
Meine Lehrerin:
Siempre los profesores tienen la culpa. (Immer sind die Lehrer schuld.)
Wir waren uns also mal wieder einig.
… was mich aber vor weiteren Hausaufgaben an den nächsten Tagen nicht bewahrt hat.

Auf der Suche nach Natur empfahl mir meine Lehrerin zu ein paar Parks im Norden von Buenos Aires zu fahren. Das sollte dann das Ziel für den Abend werden.

Die Grünanlagen standen leider durch die Regenfälle der Vortage unter Wasser. Unerwarteter Weise konnte ich auf den Wiesen auch zwei Angler entdecken. Was die fangen wollten, hat sich mir nicht erschlossen.
Zumindest ein paar Schnecken konnte ich in den riesigen Regenwasser-Seen entdecken.