13 Indianerdorf Terra Preta

Über Nacht ist unser Schiff ein paar Kilometer zurückgefahren – zum Indianerdorf Terra Preta. (Grüner Marker)

Unser Guide hatte zwar einen bestimmen Namen für die dort lebenden Indianer verwandt – fällt mir leider im Moment nicht ein.


Brasilien 2011 – Tag 7 auf einer größeren Karte anzeigen

Ein paar Beiträge vorher hatte ich von Caboclos geschrieben. Diese sind durch Vermischung der Bevölkerung gekennzeichnet, leben grundsätzlich am Fluss, viele Vorfahren stammen aus dem Gebiet, jedoch wurden diese teilweise zur Arbeit nach Nordamerika gebracht. Mit dem Kautschukboom brauchte man Arbeitskräfte und nach Amazonien gebrachte Afrikaner hatten mit der Natur erhebliche Probleme. Daher holte man auch Einheimische zurück.

Indianervölker sind dort ebenso dauerhaft ansässig. Ihre Siedlung sind nie direkt am Fluss – entweder auf einem Hügel, hinter einem Wald, …
Weiterhin ist derzeit in der Region um Manaus eine Zuwanderung von Indianern aus Kolumbien deutlich. Da die Indianer dort ein erhebliches Problem mit der FARC haben.

Terra Preta heißt übersetzt Schwarzerde. Der (ursprüngliche) Boden dort ist arm an Nährstoffen. Die Indianer haben durch die Herstellung von Schwarzerde den Boden fruchtbar gemacht. Sie auch hier.

Unsere Guides erzählten uns noch einiges zu den Indianern:

Bei den Indianern gehört alles allen. Also wer etwas braucht nimmt es.
Unser Guide hat einen Bekannten in Manaus, der eine Indianerin geheiratet hat.
Wenn die freitags einkaufen und der Kühlschrank voll ist, am Wochenende von ihrer Familie jemand vorbei gekommen ist, muss er Montag wieder einkaufen.

Die Indianer arbeiten nur so lange wie für ihr Leben notwendig. I. A. sind das am Tag durchschnittlich drei Stunden.
Das hat nichts mit Faulheit zu tun.

Bei den Indianern bringt nicht wie bei uns der Klapperstorch die Kinder, sondern der Delfin.
Sexuelle Aufklärung ist zum Teil ein Fremdwort.
D.h. wenn Delfine in der Nähe sind, gehen Mädchen zumeist nicht schwimmen.
Gibt’s Nachwuchs, überlegen die Mädchen wann der Delfin da war.
Wenn sie in der Geburtsurkunde den Vater eintragen sollen: lassen sie es, weil sie den Delfin nicht kennen. Ohne den gibt es aber keine Geburtsurkunde und ohne Geburtsurkunde bzw. Ausweis haben die Menschen keine Ansprüche gegenüber dem Staat.

Vor ein paar Monaten war auch bei uns in der Zeitung zu lesen, dass ein neuer Indianerstamm in Amazonien entdeckt wurde.
Das war auch in Manaus zu lesen.
Kommentar eines unserer Guides: Die Indianer leben teilweise noch immer wie die Normaden.
D.h. wenn man meint einen neuen Stamm entdeckt zu haben, müsste man auch klären ob dieser nicht an anderer Stelle verschwunden ist.