Aquaristik Fachmagazin Juni/Juli 2009 – „Wels – Presseschau“

Im Aquaristik Fachmagazin Juni/Juli 2009 geht es um Arterhaltungszucht. Dieses betrifft auch uns Welsfreunde.

Dr. Hans-Joachim Herrmann „Erhaltungszucht und der Artbegriff in der Zoologie“

Bereits im Leitartikel von Dr. Hans-Joachim Herrmann „Erhaltungszucht und der Artbegriff in der Zoologie“ geht es ein wenig um Welse. Der Autor weist auf den Widerspruch hin, dass einerseits ein legaler Export vieler im Einzugsbereich des Rio Xingú lebenden Fische aus Brasilien nicht möglich ist, da man diese Arten in ihren Habitaten schützen will, andererseits durch das riesige Staudammprojekt am Rio Xingú künftig viele dieser Habitate zerstört werden.

Der Artbegriff ist nicht einheitlich gefasst. Einvernehmen besteht aber darüber, dass eine Art in Abhängigkeit biotischer und abiotischer Faktoren besteht. Wenn wir also für die Aquaristik eine Art ihrem Habitat entnehmen, ist daher durchaus darüber nachzudenken, ob wir es streng genommen dann noch immer mit der gleichen Art zu tun haben. Bauen wir doch für diese Tiere eine andere „heile Welt“, mit anderen Faktoren.
Teilweise werden die Arten ohne zusätzliche Beeinflussung weiter gehalten, oft werden aber gezielt Zuchtformen produziert.
Zum Glück gibt es bei den Welse noch nicht so viele Zuchtformen, so dass wir noch immer viele nahezu natürliche Arten in unseren Aquarien schwimmen haben. Es hängt aber von uns ab, wie sich dieses in Zukunft entwickelt.
Der Autor hat es da ziemlich auf den Punkt gebracht.
Zitat von Hans-Joachim Herrmann, in Aquaristik-Fachmagazin Juni/Juli 2009
„Arterhaltung ist wie Denkmalpflege.“
Betreiben wir keine „Denkmalpflege“ wird es eines Tages kein Zurück mehr zu den natürlichen Arten geben.
Ein sehr interessanter Artikel.

Ingo Seidel „Erhaltungszucht von Harnischwelsen im Aquarium“

In einem weiteren Artikel „Erhaltungszucht von Harnischwelsen im Aquarium“ zur Arterhaltung nennt Ingo Seidel die Umweltprobleme (Brandrodungen, Goldgewinnung unter Verwendung von Quecksilber, Staudammbau) in den Habitaten der Harnischwelse. Als Beispiel wählt der den uns sehr bekannten Hypancistrus zebra, dessen Habitat durch den geplanten Staudammbau am Rio Xingù sicherlich zerstört wird. Beim Wandel von einem schnell fließenden Gewässer in einen stehenden Stausee ist abzusehen, dass die Zebrawelse dort aussterben werden.

Im Weiteren geht Ingo Seidel auf die Arbeitsgruppe L-Welse der IG BSSW ein. Auf Grund der doch weiten Verbreitung von Hypancistrus zebra in den europäischen Aquarien ist der Fortbestand dieser Art in der Aquaristik zunächst gesichert. Wesentlich kritischer werden da die Panaque-Arten gesehen, von denen zur Zeit keine sicheren Erkenntnisse bzgl. einer Nachzucht vorliegen.

Dr. Hans-Joachim Herrmann „AF-Portfolie Mangroven“

In Welsaquarien werden oft Mangrovenwurzeln zur Dekoration und auch als Futterholz verwendet. Dr. Hans-Joachim Herrmann schreibt über diese Bäume in „AF-Portfolie Mangroven“. Wenn der Artikel auch nicht so lang ist, so lohnt es sich zumindest dort etwas mehr über die Bäume zu erfahren.

Viel Spaß beim Lesen

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