Rund um Vallemi

Vallemi

Eigentlich ist Vallemi nur ein Ortsteil von San Lázaro. San Lázaro wurde 1930 von einem uruguayischen Kapitän gegründet. Der Ort befindet sich am río Paraguay wenige Kilometer von der Grenze entfernt. 1949 wurde in der Nähe eine Zementfabrik errichtet. In diesem Zusammenhang entstand der Ortsteil Vallemi.

San Lázaro hat heute ca. 1.050 Einwohner. Im Ortsteil Vallemi leben heute ca. 8.600 Personen. Es wundert daher nicht, wenn man eher von Vallemi als von San Lázaro redet.

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Die Zementfabrik befindet sich an einen von ca. 10 Kalk-Bergen. Der Kalk ist der wichtigste Bodenschatz von Paraguay. Alle anderen Bodenschätze sollen nur in nicht erwähnenswerten Mengen vorhanden sein. Man geht davon aus, dass der Kalk von dem Berg, den man für die Zementfabrik abbaut, ca. 1.000 Jahre reichen wird. Die Zementfabrik ist versorgt ganz Paraguay.

Ausflug nach Puerto Casado

Entsprechend der Reisebeschreibung sollte es «in kleinen Boote» nach Puerto Casado gehen. Am Hafen entpuppten sich die «kleinen Boote» als eine Fähre für Personen und Fahrzeuge.

Der Fahrt auf dem río Paraguay tat das aber keinen Abbruch. Vom Oberdeck aus, gab es einen guten Blick auf die Kalkfelsen entlang des Ufers. (Ein wenig erinnerten Sie an unsere Kreidefelsen auf der Insel Rügen.) Für die ca. 20 km benötigen wir etwas mehr als eine Stunde. Während dieser konnten wir auch ein paar Wasservögel beobachten, zum Beispiel Rotbrustfischer (Megaceryle torquata), Cocoireiher (Adea cocoi) und Glattschnabelani (Crotophaga ani).

Puerto Casado wurde 1889 als Arbeitersiedlung für die Firma Enterprise Taninera Carlos Casado aus Argentinien gegründet. Ziel war die Herstellung von Tanninen.

Ab dem Jahr 1901 baute man von Puerto Casado aus eine Eisenbahn in Richtung Gran Chaco. Der Bau der Strecke dauerte relativ lange und erreichte auch nie das geplante Endziel. Besonders im Chaco-Krieg für militärische Transporte und später beim Transport der Mennoniten war die Strecke von Bedeutung. Mit dem Bau der Routa Transchaco von Asunción war die Bahn nicht mehr notwendig. In Puerto Casado gibt es ein kleines Museum in einem Mini-Zug. Am Ufer des río Paraguay stehen noch einzelne Lokomotiven.

Die ersten Monate des Chaco-Krieges war in Puerto Casado der paraguayische Armeestab untergebracht.

Cavernas de Vallemi

in den Kalkbergen um Vallemi gibt es mehrere Höhlen. Eine besuchten wir.

Die Anfahrt über Feldwege war ziemlich rutschig und holprig. Die letzten reichlich 100 Meter mussten wir zu Fuß gehen. Da wir ständig von Mückenschwärmen gepiesackt worden, hatten wir kaum Lust uns die schöne Landschaft anzusehen.

In den Höhlen von Kalk-Bergen gibt es natürlich Tropfsteine. Wir haben eine kurze Tour gemacht. Wie wir erfuhren haben auch dort die lokanen Guids das übliche Besucherproblem: es gibt immer wieder welche, die sich ein Tropfstein abbrechen müssen. Wie sagte unser Guide: «in 100-en von Jahren entstanden – in Sekunden kaputt gemacht».

Der Pfad durch die Höhle war rutschig und auch nur notdürftig ausgebaut. Da wir nach dem Krankenhausbesuch in Manaus, im Sommer 2017 nun nicht noch das Gesundheitswesen von Paraguay kennen lernen wollten, entschieden wir uns recht bald, umzukehren.

Unser lokaler Guide nahm uns noch zu einer neuen Posada mit, die gerade in San Lázaro am río Paraguay entsteht. An einer Lagune am río Paraguay ist sie sehr schön gelegen. Zielgruppe sind wohl insbesondere Angler, insbesondere aus Brasilien. Für eine spätere Reise von Paraguay ins brasilianische Südpantanal kann die noch sehr interessant werden.

Auf dem Rückweg hatten wir noch einmal halt auf einer Anhöhe gemacht, von der wir einen sehr schönen Blick auf Vallemi mit río Paraguay hatten.

Fische

Dadurch dass wir nicht so lange in den Höhlen geblieben waren, hatten wir etwas Zeit nach Fischen zu sehen. An zwei Stellen am río Paraguay konnten wir mal Angel und Kescher rein halten. Gefangen haben wir

an der Lagune:

Bunocephalus doriaeTriportheus nematurus und Bujurquina vittata ?

bei Vallemi:

Cichlasoma dimerusMyloplus tieteAphyocharax anisitsi ?, Loricariichthys cf platymetopon ?, Moenkhausia cf. dichroura und Odontostilbe pequira.

Unser lokaler Guide zeigte uns noch Hoplerythrinus unitaeniatus und Hoplosternum littorale, die man dort als Köder zum Fang von Tigerspatelwelsen (Pseudoplatystoma fasciatum) verwendet.

 

Zwischendurch verwöhnten uns unsere Guides mit einem selbst vorbereiteten und gegrillten Schwarzen Pacú. Lecker.