Nach Foz do Iguaçu

Concepción

Am Morgen, nach der Demonstration sah alles recht friedlich aus. Von dem starken Polizeiaufgebot war nichts mehr zu sehen.

Concepción wurde im Mai 1787 gegründet, um ein Vordringen der brasilianischen Bandeirantes zu verhindern und die Indianer in der Region zu befrieden. Bedeutung erlangte die Stadt erst mit der Zuwanderung von Italienern in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. 1947 begann in der Stadt der Bürgerkrieg Paraguays (Revolución de Concepción).

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Heute hat die Stadt ca. 84.500 Einwohner. Der Hafen wird von Frachtschiffen auf dem Weg nach Mato Grosso (Brasilien) angelaufen. Auf uns machte er einen verschlafenen, verlassenen Eindruck.

Bevor wir uns auf den Weg nach Foz do Iguaçz in Brasilien machten, gab es eine kleine Stadtrundfahrt durch Concepción.
So ganz ohne war die Demonstration wohl doch nicht: in mehreren Nebenstraßen konnten wir sehen, dass diese mit Barrikaden aus Reifen versperrt waren.

Die fast endlose Straße nach Iguaçu

Der erste Routenentwurf sah gar nicht vor, dass wir nach Foz do Iguaçu in Brasilien fahren und eigentlich wollte ich da auch nicht unbedingt noch einmal hin, da wir die Wasserfälle von Iguaçu schon 2011 besucht hatten.
Da damals insbesondere der Tag auf brasilianischer Seite mit starken Regen verbunden war, war es Wunsch meiner Frau das bei dieser Gelegenheit noch einmal mitzunehmen. Auf der Landkarte sah das recht einfach aus, schien es doch von Concepción nach Foz do Iguaçu nicht weiter zu sein als die erste Strecke durch Paraguay von Asunción nach Filadelfia.

Am südlichen Wendekreis

Auf dem Weg nach Belén überquerten wir den südlichen Wendekreis (23,5°S). Man hat dort an der Straße ein kleines Monument aufgestellt und über die Straße eine gestrichelte Linie gezogen. Das hat schon etwas an das Äquator-Monument bei Quitos erinnert.

Die erste Station sollte ein Treffen mit einem deutschstämmigen Aquarianer sein, der in der Nähe von Belén lebt. Ich kannte den Namen aus einem Internetforum und unserer Reiseleiter sagte er kennt ihn. Die Agentur sprach einen Termin ab.
Als wir ankamen war er gerade nach Concepción gefahren. Am Mittag sagte er mir, dass er gegen Mittag zurück sei.  Schade, dass er nicht da war – aber auch schade um die Zeit für den Umweg.

Tafelberge

Auf einer Anhöhe bei Yby Yaú machten wir einen kurz Stopp. Von dort aus konnten wir ein paar Tafelberge erblicken, die uns an die Gran Sabana in Venezuela erinnert haben. Diese Tafelberge in Paraguay gehören zum Parque Nacional Cerro Corá.

Colonia Manitoba

Kurz vor Mittag passierten wir das dritte Mennoniten-Gebiet. In diesem leben die Mennoniten, die aus Mexiko nach Paraguay gekommen sind. Es ist wohl das kleinste und auffälligste Mennoniten-Gebiet. Die Kinder statt wie bei uns üblich mit dem Fahrrad waren mit Golf-Cars unterwegs und die Kleidung der Leute hat uns stark an den Film «Unsere kleine Farm» erinnert.
Auf Grund der geringen Größe geht man davon aus, dass viele Menschen dort Merkmale von Inzucht zeigen.

Dieses Gebiet soll auch das gefährlichste in Paraguay sein. Angeblich soll das mexikanische Drogenkartell seine Finger im Spiel haben. Es soll auch immer wieder zu Überfällen kommen.
Andererseits sagt man, dass das anscheinend der paraguayischen Regierung ganz recht zu sein scheint: kurz vor Wahlen kommt Militär, das alles befriedet und nach den Wahlen geht es weiter wie vorher. Man schließt nicht aus, dass die Überfälle dazu dienen, die Leute von dort vertreiben zu wollen, da es sich für Paraguay um sehr gefragtes Land handelt.

Endlos

Nach dem Mittagessen nahm die Autofahrt (gefühlt) kein Ende. Wir durchfuhren ein Jesuiten-Gebiet, kamen an großen Fabriken für Mehl und Milch vorbei und lernten die Baustelle der ersten Autobahn Paraguays von Ciudad de Este nach Asunción kennen.

Das Überqueren der Grenze von Paraguay nach Brasilien war problemlos. Auf Grund, dass wir nur zwei Nächte in Iguaçu bleiben wollten, brauchten wir auch kein brasilianisches Migrationspapier.

Gegen Abend erreichten wir unser Hotel in Foz de Iguaçu. Zu unserer Überraschung: es war das gleiche, das wir schon 2011 bewohnt hatten. In der Zwischenzeit hat es sich aber deutlich verändert. Erschien es damals hochklassig mit Stil – zum Beispiel das Restaurant mit bequemen Sitzecken – war es nun mehr dem Massentourismus gewidmet – im Restaurant Tisch an Tisch.