Nach Porto de Galinhas

Von Fortaleza ging es mit dem Flugzeug nach Recife, dem Anfang unserer zweiten Teilstrecke. Von Recife sollte es dann mit Mietwagen die Küste entlang in Richtung Süden gehen.

Die Übernahme des Mietwagens war super: ohne Aufpreis eine Kategorie höher, Navi inklusive. (In Deutschland hatte ich noch überlegt wie ich zu einem Navi mit brasilianischen Kartenmaterial komme:
in Brasilien mieten: 13 EUR/Tag
in Deutschland mieten: etwa die Hälfte
eigenes Navi mit brasilianischen Kartenmateriale ca. 75 EUR)

Von der brasilianischen Reiseagentur, die die Tour dort organisiert hat, war eine deutschsprechende Angestellte gekommen und war uns bei der Übernahme des Mietwagens behilflich. Interessant war vor allem, dass sie einst die Tour ausgearbeitet hat und die Tour normaler Weise mindestens zwei Tage länger sein sollte, als man uns in Deutschland angeboten hat. Wie wir weiter erfahren haben, hat sie auch eine Tour durch das südliche Pantanal erarbeitet. In den uns bekannten deutschen Reisekatalogen hat man diese auch etwas “optimiert”. Wenn wir also ins Südpantanal fahren, weiß ich schon mal wo ich mich beraten lassen werde. 😀

Die Mietwagenstation war schon im Süden von Recife. Ich habe es mir dann erstmal verkniffen nach Recife reinzufahren. Also ab nach Süden.

Kleine Ernüchterung, das Navi kannte unseren Zielort (noch) nicht. Wir haben uns daher etwas verfahren, zu den geplanten ca. 90 Kilometer für den Tag kamen mal noch 45 km dazu – fast ausschließlich durch irgendwelche Zuckerrohrplantagen. Egal ob Ebene oder Hügel: Zuckerrohr, Zuckerrohr, Zuckerrohr … überall wo wir hingesehen haben.

Nachdem wir durch die Zuckerrohr-Region durch waren, hat unser geliehenes Navi auch den Zielort, Porto de Galinhas gefunden. (Ist uns unterwegs mehrfach so gegangen, dass das Navi weiter entfernte Orte nicht gleich finden wollte. 🙁 )

Porto de Galinhas, ehemals ein Hafenstädtchen, das zur Zeit des Sklavenhandels von besonderer Bedeutung war. Insbesondere dann auch zu der Zeit, als dort der Sklavenhandel verboten war. Per Schiff hat man Käfige mit Hühnern nach Porto de Galinhas gebracht und unter diesen Käfigen hat man die Sklaven versteckt. Wenn dann “so ein Schiff” ankam, hat man verbreitet, dass gerade “angolanische Hühner” angekommen sind und alle wussten Bescheid. Daher ist das Huhn auch ein Wahrzeichen von Porto de Galinhas.

Vor unserer Posada war ein schöner Strand an der Atlantikküste. Uns hat es dann aber doch lieber zu ein paar Teichen gezogen, an denen wir auf unserem Weg zu der Posada vorbei mussten. Irgendwie hat es an den Teichen derart gemuffelt, dass ich froh war, dort ein paar “Fischer” getroffen zu haben, die gerade mit zwei Wurfnetzen auf Beutezug waren. Sie haben zwar mengenmäßig einiges rausgeholt, der Fang war jedoch relativ eintönig. Kurz nach Einbrechen der Dunkelheit bin ich dann ein zweites Mal zu dem See. An Fischen war nichts neues zu entdecken. Dafür haben sich wohl ein paar Mücken über ihr Abendbrot gefreut.