2 Zwischenstopp in São Paulo

Sao Paulo ist heute eine Metropole mit reichlich 23 Mio. Einwohnern (im Einzugsgebiet). Jährlich wandern tausende Leute zu. Derzeit ist insbesondere ein Einwandererstrom aus Bolivien zu verzeichnen.

Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt (der wichtigste?) in Brasilien. Für viele internationale Flüge ist hier der Übergang zu nationalen Anschlußflügen. So sollte es für uns auch nur ein ca. 9-stündiger Aufenthalt werden für den eine „Orientierungsfahrt“ geplant war.
Für den Straßenverkehr wurden großzügig sechsspurige Autobahnen gebaut. Verkehrsstaues mit einer Gesamtlänge von mehr als 100 km kommen trotzdessen täglich vor.
Bereits um 1900 hat man mit dem Bau einer Eisenbahn begonnen. Dieses Projekt wurde aber nach dem namenhafte Fahrzeughersteller nach Brasilien, insbesondere Sao Paulo kamen, nur noch halbherzig fortgeführt. Inzwischen ist man sich bewusst, dass die Verkehrsprobleme nicht mehr auf den Straßen zu lösen sind. So soll nun verstärkt die Eisenbahn wieder ausgebaut werden.

Aus den Anfängen der Eisenbahn in Sao Paulo stammt der alte Bahnhof im kolonialen Stil. Dieser sollte unser erster Anlaufpunkt sein.

1.1 Am alten Bahnhof von Sao Paulo

Der Bahnhof wurde 1901 gebaut. Das und auch mehrere benachbarte Gebäude zeugen von der alten Zeit.
Auf Grund der umfángreichen Personenströme, die uns dort begegnet sind, ist der Bahnhof offensichtlich noch immer als ein wichtiger lokaler Verkehrsknotenpunkt anzusehen. In dem Hauptgebäude des Bahnhofs ist heute das Museu da língua Portuguesa untergebracht.
Vor dem Bahnhof sind viele kleine Händer anzutreffen.
In Brasilien ist es so, dass die Leute mehr Angst davor haben ihren Job zu verlieren als ihr Leben. Verliert man seinen Job, so wird für eine kurze Zeit eine Art Arbeitslosengeld gezahlt. Danach ist man im Wesentlichen auf sich gestellt. So versuchen viele Leute an kleinen Ständen, an Straßenkreuzungen mit Bauchladen u.ä. Waren zu vertickern um über die Runden zu kommen.

Schon gegenüber des Bahnhofs erkennt man die „unschöne Seite“ Brasiliens.

1.2 Mercado Municipal in der historischen Markthalle

Im Zentrum Sao Paulos befindet sich die historische Markthalle – ein riesiges, imposantes Gebäude.
Auch die Fenster sind sehr dekorativ.

Ist schon das reichhaltige Warenangebot sehr auffällig, so beeindruckt es um so mehr mit wieviel Mühe die Händler jeden Morgen ihre Stände herrichten.
Insbesondere die Obststände sind eine Augenweide.

Auf dem Rückweg zum Bus hatte ich noch schnell in eine Einfahrt gesehen.
Ein zweiter Markt? Sah zwar nicht ganz so ordentlich aus wie in der Markthalle, einen Eindruck von Mangel machte dieser aber auch nicht.
Leider fehlte die Zeit, den Hintergrund zu klären.

Da man einige Preise erkennt:
1 Euro entspricht in Brasilien ca. 2,2 Real.
In Deutschand wird etwa 1 : 1,8 getauscht.
Vor ca. 2 Jahren war der Kurs noch etwa 1 : 3 – Fussball-WM und Olympia lassen grüßen.

1.3 Am Ursprung (Altstadt)

In der Altstadt befindet sich ein großer gepflaterter Platz mit Grünanlagen: Praça da Sé. Hier befindet sich der sogenannte 0-km-Stein. Im Südwesten des Platzes befindet sich die Catedral Metropolitana. Am nördlichen Ende von Praça da Sé befindet sich das Denkmal von Padre José de Anchieta, dem Gründer der Stadt sowie das Monument des Apostels Sao Paulo. Auch in der Altstadt ist die Armut allgegenwärtig.

Sao Paulos Innenstadt ist durch viele alte Hochhäuser gekennzeichnet. Firmen und Banken sind immer weiter aus Platzgründen an den Stadtrand gezogen.
Viele Hochhäuser sind heute auch unbenutzt. Auf die Dauer werden diese Häuser ein Problem.

Am Spieß gegrilltes Fleisch gilt als Delikatesse in Brasilien. In vielen Gaststätten wird das Grillen daher förmlich zelebriert.

1.4 Parque Ibirapuera

In Sao Paulo gibt es auch ein paar Grünanlagen, zum Beispiel den Parque Ibirapuera, südwestlich des Stadtzentrums.
So wie man uns sagte, liegt der Park in zweitbester Wohnlage. In den angrenzenden Hochhäusern befinden sich überwiegend Etagenwohnungen. Der Preis soll bei ca. 20.000 Real (~9100 EUR)/qm liegen.
Gegen 14:30 Uhr wollten wir von dort weiterfliegen nach Foz do Iguaçu. Bis zum Gate klappte das prima. Dann verzögerte sich der Flug und ein Informationschaos ohne Gleichen brach aus. Erst sollte der Flug wenig später starten, da in Foz do Iguaçu dichter Nebel sei, man aber Regen erwartete so dass der Nebel sofort verschwinden würde. Dann war die Asche von dem chilenischen Vulkan schuld. usw. Letztlich wurde der Flug gestrichen.
Unser Reiseleiter ärgerte sich mit der Fluggesellschaft rum und uns lies er dumm rumstehen – mit kleinen, sinnlosen Einlagen (man ruft die Leute zwecks Info zusammen und ist selber nicht da). Gegen 18:00 war dann zumindest geklärt, dass wir über Nacht Hotelzimmer bekommen. Ein Bus sollte uns zum Hotel bringen, nur keiner war aufzutreiben. Dann haben wir von Flughafen Taxis bekommen. Zu unserer Verwirrung hat wohl so ziemlich jedes Taxi einen anderen Weg genommen.
Wer dachte, wir bekommen im Hotel gleich unsere Zimmer war auch auf dem Holzweg. Die Rezeption wollte nun erstmal eine Kostenübernahmeerklärung. Was wieder so etwa ’ne Stunde dauerte.

Bleibt noch anzumerken:
Wie wir inzwischen Wissen soll in Foz do Iguaçu oft Nebel sein. – Wäre ja nicht schlecht, wenn man sich beim Reiseverantstalter mal eine Variante B überlegt hätte.
Unser Reiseleiter war nur mit einem persönlichen Prepaid-Handy ausgestattet. Das Guthaben war schnell aufgebraucht. Dann war kein Kontakt zum Reiseveranstalter mehr möglich – erst im Hotel wieder.

Also der Nachmittag/Abend des ersten Tages war damit gelaufen – wir noch immer in Sao Paulo, mit der Hoffnung am nächsten Morgen fliegen zu können. Wenn das mit dem Morgendflug klappen sollte, wollte unser Reiseleiter uns 4:30 Uhr wecken, alternativ wollte er ab 7:30 Uhr im Restaurant sein, um uns neue Infos zu geben.

Mit Tag 2 geht es dann also unplanmäßig in Sao Paulo weiter.

1.5 Guarulhos

Tag 2: Wir konnten ausschlafen. Wir waren pünktlich 7:30 Uhr im Restaurant zum Frühstück. Unsere Reiseleiter kam so etwa eine Stunde später.
Kurz nach 9:00 Uhr wussten wir dann, dass uns 11:30 Uhr der Bus zum Flughafen abholen sollte.
Das waren also 2 Stunden um sich mal etwas in der Nähe des Hotels umzusehen und noch etwas einzukaufen.
Die meisten saßen schon 11:00 Uhr auf gepackten Koffern.
Wer dachte, dass es wie angekündigt 11:30 Uhr weiter ging, irrte. Der Bus war nicht gekommen. Per Telefon bekamen wir gesagt, dass er unterwegs zu uns sei.
11:40 Uhr ein Bus kommt – aber nicht unser.
11:45 Uhr der Bus ist immer noch nicht da, wie gut dass die Linienflugzeuge auf irgendwelche Busse warten.
11:50 Uhr freundlicher Weise fährt uns der Hotelbus. Da nur die Hälfte der Leute rein passt, muss der Rest Taxis nehmen.
Ju hu – noch rechtzeitig eingecheckt.