Kaa-Iya del Gran Chaco Nationalpark

Kaa-Iya del Gran Chaco

Kaa-Iya del Gran Chaco ist mit 34.000 km² der größte Nationalpark Boliviens. In ihm sind Reste der Gran-Chaco-Trockenwäldter geschützt.

In seinem Gebiet lebt die größte Jaguar-Population. In Hochrechnungen geht man von ca. 1.000 Tieren aus. Darüber hinaus sind Puma, Flachlandtapire, Ozelot, Jaguarundi, Pampasfuchs und Maikong. Darüber hinaus kommen dort auch die Chacoan peccary (Catagonus wagneri) vor, die wir schon bei einem Arterhaltungsprogramm in Paraguay kennen lernen konnten. Insgesamt sollen ca. 350 Tierarten im Kaa-Iya-Nationalpark heimisch sein.

Get Directions

show options hide options

Tagesausflug nach Kaa-Iya

Quer durch den Nationalpark verläuft eine Erdgasleitung. Für den Bau wurde einst eine Straße von San José de Chiquitos bis in den Nationalpark gebaut. Durch diese ist San José ein guter Ausgangspunkt für Exkursionen in den Nationalpark. Um in den Nationalpark mit dem Auto zu fahren braucht man jedoch zunächst eine Erlaubnis aus Santa Cruz und die notwendigen Schlüssel.

Unsere Tagestour startete sehr zeitig. Nach ca. einer Stunde erreichten wir den Nationalpark. Das Haus der Parkwächter war verlassen. Wie wir später erfahren haben, waren sie zu derzeit mehrere Tage unterwegs um Brände im Nationalpark zu löschen. Die Kontrolle der Papiere erfolgte durch Mitarbeiter des Pipeline-Unternehmens.

Seinem Ruf als Trockenwaldlandschaft wurde der Nationalpark voll gerecht: hohe Temperaturen und geringe Niederschläge und danach sahen die Bäume und Sträucher auch aus. In diesem Jahr soll es besonderes schlimm gewesen sein. Die nahe gelegenen Wasserlöcher waren ausgetrocknet. In ca. 6 Stunden haben wir nur einen leeren Panzer einer Schildkröte gefunden und ein paar Vögel gesehen.

Enttäuscht, aber mit großer Hoffnung auf die für den folgenden Tag geplante Nachtexkursion fuhren wir zurück nach San José.

Zur Nachtexkursion in den Kaa-Iya Nationalpark

Dadurch, dass wir nicht ins Pantanal reisen konnten, hatten wir an vier Tagen auf Alternativen ausweichen müssen. Ein Tag blieben wir daher zusätzlich im Nationalpark.

Das Pipeline-Unternehmens und seine Mitarbeiter erlaubten uns ausnahmsweise, deren Unterkunft mit zu benutzen.  Wir wurden sehr freundlich aufgenommen. Vielen Dank. Auf diese Weise war es möglich, auch zu für Tierbeobachtungen günstigeren Zeiten auf Tour zu gehen.

Mehrfach waren wir entlang der Erdgastrasse unterwegs. Leider war auch bei diesen Ausflügen fast nichts zu sehen. Lediglich ein Fuchs lief zwei Mal mehrere Kilometer vor unserem Auto her. Es war nicht zu verstehen, warum er nicht einfach nach links oder rechts in den Wald gelaufen ist.

Am Morgen waren noch ein paar Affen in den der Unterkunft nahe gelegenen Bäumen. Ein Specht hatte ein monströses Loch in einen Baum geschlagen und noch ein paar andere Vögel waren unterwegs.

Inzwischen waren auch die Parkwächter anwesend. Sie erzählten uns, dass nachdem sie am Abend eine größere Grube mit Wasser gefüllt hatten Besuch von einem Tapir bekommen hatten. Der muss das frische Wasser wohl gerochen haben.

Fazit zum Kaa-Iya-Besuch

In einem (theoretisch) an Tieren so reichen Nationalpark binnen drei Tagen neben Vögeln und ein paar Affen nur einen Fuchs zu sehen, ist extrem enttäuschend. Die extreme Trockenheit wird sicherlich dazu beigetragen haben.