Im Oktober 2015 entdeckte ich im Welsladen Chemnitz eine etwas skurril aussehende Welsart, Mastiglanis asopos Bockmann, 1994.
Mastiglanis asopos
Aus Interesse recherchierte ich daheim etwas und wurde bald fündig in einem wenige Wochen alten Newsletter der Firma Glaser, den ich während meines Brasilien-Urlaubs zunächst verpasst hatte.
Diese Art soll etwa 7 cm groß werden.
Mastiglanis ist eine monotypische Gattung und bedeutet soviel wie Peitschen-Welse. Sie soll im Amazonas- und Orinoco-Einzug weit verbreitet sein.
Im Laufe der Woche entschied ich mich, die Tiere im Welsladen Chemnitz zu kaufen und holte diese dann auch kurzfristig dort ab. Die erste Fotosession gab es gleich am Abend, bevor die Tiere ihr neues Zuhause bezogen.
Mastiglanis asopos, die Neuankömmlinge
Mastiglanis asopos, man beachte die Verlängerung der Brustflossen
In dem Newsletter schreibt Frank Schäfer: «Aufgrund der bei beiden Varianten insgesamt hellen Färbung und der weit oben am Kopf liegenden Augen könnte man meinen, die Tiere würden eine im Sand vergrabene Lebensweise führen. Dem scheint aber nicht so zu sein, denn auch im Fotobecken machten die Tiere trotz der Beunruhigung, die das Fotografieren nun mal mit sich bringt, keinerlei Anstalten, sich einzugraben.»
Dieses kann ich nicht ansatzweise bestätigen. Ich schaffte es gerade noch ein Bild im Fotobecken zu machen, bevor sich der Wels kopfüber in den Sand stürzte. Ich bewegte dann vorsichtig meinen Finger durch den 1 cm hohen Sand. Der Wels war nicht wieder zu finden. Erst beim Auskippen des Inhaltes vom Fotobecken in das künftige Aquarium tauchten der Wels wieder auf.
An den nächsten Tagen sah man immer einmal ein bis drei dieser Welse zumeist unter Unterständen von Steinen oder Wurzeln. Doch wurde diese immer seltener, an manchen Tagen dachten wir schon, dass die Tiere nicht mehr leben würden. So langsam entstand an der Frontscheibe des Aquariums ein immer größer werdender Krater im Sand. Insbesondere in den Nachtstunden kann man mit etwas Geduld dann auch ein, zwei dieser Welse im Krater, unter Sand versteckt finden.
Mastiglanis asopos, im selbst angelegten Krater im 3 cm-tiefen Sand
Mastiglanis asopos, im Sand versteckt
Mastiglanis asopos, kaum zu entdecken, wenn sich nicht ab und zu eine Barbel oder Peitsche bewegt
Mastiglanis asopos … dort ist er zu finden
Offensichtlich macht es den Welsen nicht aus, sich vollständig im Sand zu verstecken. Auch beim Flüchten ist immer wieder zu beobachten wie sie sich kopfüber in den Sand stürzen.
Gelegentlich wird man auch mit großen Augen beobachtet:
Mastiglanis asopos, beim Beobachten
Wir ernähren die Tiere mit gefrorenen schwarzen oder roten Mückenlarven. Wie viele der erworbenen Tiere noch am leben sind lässt sich auf Grund der ausgesprochen versteckten Lebensweise nicht sagen. Wir gehen davon aus, dass es mindestens noch 2 der 4 Tiere sind, denen es wohl ganz gut geht.
Fazit
Von allen Welsen die wir hatten, sind das wohl nun diejenigen, die wir am seltensten zu sehen bekommen haben. Gemessen an ihrer Größe bauen sie riesige Krater. Da noch nicht so viel von den Tieren bekannt ist, sind sie auch ausgesprochen interessant.