Nach Yanamono

In Iquitos hatten wir dieses Mal ein Zimmer mit Ausblick erwischt, so dass wir noch am Morgen Bilder machen konnten. Nach dem Frühstück wollten wir dann ca. 80 km den Amazonas stromabwärts fahren. Mit dem Schnellboot ging es dann durch den Hafen von Iquitos, an der Mündung des Río Nanay vorbei bis in die Nähe von Yanamono, einer Insel im Amazonas.

Die Fahrt bis zu unserer Lodge (gelber Marker) dauerte mit Zwischenstopps knapp 2 Stunden. Wir hatten eine recht alte Lodge ausgewählt, die sehr naturverbunden sein sollte: wenig Luxus, aber viel Natur. Strom gab es nur in den Hauptgebäuden, die Wege und Zimmer wurden abends mit Öllampen beleuchtet, …

Etwas überrascht wurden wir zunächst damit, dass die Lodge nicht direkt am Fluss lag, sondern noch ca. 10 Minuten Fußmarsch notwendig waren. Bei einem höheren Wasserstand wäre es möglich gewesen, mit dem Boot bis an die Lodge heranzufahren.

Am Nachmittag nach unserer Ankunft ging ein kräftiger, länger anhaltender Regenschauer nieder. Wir fuhren mit dem Boot dann nur noch wenige hundert Meter den Amazonas abwärts und besichtigten eine Rumbrennerei (Herstellung von Aguardiente = Schnaps). Wir bekamen die Herstellung gezeigt und machten einige Kostproben.

Nach dem Dunkelwerden wollte ich wieder nach Fischen sehen. Durch den starken Regen war das Flüsschen an der Lodge vollkommen hellbraun. Kein einziger Fisch war zu sehen oder mit dem Kescher heraus zu fangen. Ich machte mich auf den Weg zum Amazonas. Die Nachtwachen für die Boote am Amazonas waren von meinem Erscheinen doch etwas überrascht. Nach ein paar erklärenden Worten suchten sie wieder ihre Hütte und ich den Bootssteg auf. Man konnte nicht tief ins Wasser blicken. Es waren jedoch sehr viele Fische zu sehen. Leider wohl nur von einer Art.
Plötzlich gab es einen lauten Platsch ins Wasser. Keine 5 Sekunden später standen die Wachposten mit Scheinwerfer am oberen Ufer. Sie hatten wohl gedacht, dass ich ins Wasser gefallen wäre.