Eine der bedeutendsten Veranstaltungen für Welsfreunde ist das Welstreffen in Negast.
Dieses Treffen findet jährlich im April statt. In diesem Jahr waren etwa 70 Welsbegeisterte nach Negast gekommen. Die Bedeutung des Treffens wird auch dadurch belegt, dass Gäste aus der Schweiz und Dänemark teilnahmen.
Freitag, 04.04.2008
Wie die Jahre zuvor wurde der Freitagabend für unangekündigte Vorträge genutzt.
Zunächst berichtete Daniel Reichenstein über Spatuloricaria sp. «Rio Magdalena». Die Frage, ob es sich bei den Tieren vielleicht doch um die Gattung Dasyloricaria handelt, konnte nicht abschließend geklärt werden
Im zweiten Vortrag des Abends berichtete Dr. Peter Debold über seine Reise nach Surinam. Im Mittelpunkt standen hier Aufnahmen von dort einheimischen Tieren, insbesondere verschiedene endemische Fischarten. Peter machte uns aber auch auf die in den letzten Jahren immer weiter fortgeschritten Umweltzerstörung aufmerksam. Suche und Abbau von Rohstoffen (z.B. Bauxit, Gold) haben im Urwald merkliche Spuren hinterlassen.
Sonnabend, 05.05.2008
Langsam füllt sich der Saal.
Dr. Peter Debold eröffnet die Veranstaltung. Anschließend berichtete er uns über seine Naturerlebnisse in Kambotscha.
Erik Schiller informierte die Teilnehmer über neue Panzerwelsnachzuchten ( Corydoras sp. «Uatuma», Corydoras sp. «CW 21», Corydoras eques)
Bei soviel Interessantem wurde sehr aufmerksam zugehört.
Eine Übersicht über die Aufzucht von Sandwelsen wurde von Norman Behr gegeben.
Seit langem gab es auch wieder einen Beitrag zu Wasserpflanzen. Gerd Eggers Bericht befasste sich mit dem Vorkommen von Pflanzen der Gattung Ottelia, die er auf seinen Reisen, z. B. nach Sulawesi und Äthiopien fand.
Zur geglückten Vermehrung von Pseudacanthicus cf. leopardus (L 114) sprach Udo Wanninger.
Nach der Mittagspause stellte Norman Behr eine Arbeit von Christian Cramer und Monica Rodriguez zum Phantom Ixinandria vor.
Ein weiterer Reisebericht kam von Ingo Seidel. Er berichtete von Surinam und Nordbrasilien (Rio Branco-Einzug).
Nach der Kaffeepause berichtete Dr. Joachim Knaak über seiner Naturschutzstudie zu Seen (Z. B. Kleine und Große Fuchskuhle, Kleiner und Großer Barschsee, Himmelreichsee) und Fließgewässern (z. B. Polzowkanal, Kleiner Rhin ) im geplanten Bombenabwurfplatz bei Wittstock.
Anschließend folgte der 2. Teil von Ingos Reisebericht.
Nach diesem Umfangreichen Programm war eine entsprechende Stärkung erforderlich.
Nach dem Abendessen ging es in die Diskussion.
Sonntag, 06.04.2008
Der Sonntagvormittag begann mit einem Vortrag von Tim Krabat zu Fischkrankheiten. Anhand von Mikroskopaufnahmen zeigt er verschiedenen Krankheitsbilder und gab auch Informationen zu einer sinnvollen Behandlung.
Erik Larsen (Dänemark) gab einen Einblick in die Skandinavische Aquaristik.
Unter dem Titel «Gemeinsam für L-Welse» berichtete Elko Kinlechner über die Welsfanstreffen in Chemnitz und das Forum www.l-welse.com.
Erwin Schraml hatte Uganda besucht. Er stellte uns verschiedene dort vorkommende Kleinbarben vor.
Zu Mimese von Tieren der Gattung Hemiodus wurde von Frank Schäfer berichtet. Es ist doch sehr erstaunlich, wie Tiere ihr Aussehen verändern können, um sich zu tarnen.
Im Schlussvortrag zeigte Ingo Seidel, dass es nicht immer gerade angenehm ist, im Regenwald auf Fischtour zu gehen. Auch gab er Hinweise zur effektiven Vermehrung von Sewellia lineolata.
Wieder waren es drei interessante Tage.
Vielen Dank Dr. Peter Debold für die hervorragende Organisation.
Auf Wiedersehen im nächsten Jahr …