Aquaristik Fachmagazin August/September 2015 – „Wels-Presseschau“

Hallo liebe Welsfreunde,

ich möchte Euch heute auf ein paar Artikel im Aquaristik Fachmaganzin August / September 2015 aufmerksam machen:

Ingo Seidel "Lippenbrüter als erfolgreiche Fortpflanzungsstrategie"

Bei den Fischen gibt es verschiedene Fortpflanzungsspezialisten, so zum Beispiel die Maulbrüter. Bei den Harnischwelsen kommen denen die Lippenbrüter am nächsten. Hierbei handelt es sich um einen Teil der sandbewohnenden Hexenwelse.
Ingo betrachtet zunächst die Systematik der Loricariinae, die sich zunächst in die Tribus Harttiini und Loricariini aufteilt. Die Loricariini werden weiter untergliedert in die Subtribus Sturisomina (Stör- und Nadelwelse) und Loricariina (Hexenwelse). Die Loricariina werden in kleiner Gruppen unterteilt, von denen wir in der Loricaria-Gruppe, Loricariichthys-Gruppe und Pseudohemiodon-Gruppe maulbrütende Welse finden. Aber nicht nur, dass diese Welse ihre Gelege mit der vergrößerten Lippe pflegen, so ist inzwischen bekannt, dass zum Beispiel Brochiloricaria macrodon das Gelege auf Holz oder Steinen auflegt oder dass die Weibchen der Pseudoloricaria die Gelege grundsätzlich auf einem Blatt, zum Schutz vor dem Bodengrund, ablegen.

Ingo Seidel "Pflege und Vermehrung von lippenbrütenden Hexenwelsen"

In diesem Artikel gibt es so einige Tipps zur Einrichtung eines Hexenwels-Aquariums: im Allgemeinen sollten sie auf Sand gehalten werden, bei einigen Arten (zum Beispiel Loricaria-Gruppe und Loricariichthys-Gruppe) ist feiner, stumpfer Kies ausreichend. Eine besondere Falle stellen wohl Höhlen jeglicher Art dar, da sich hier die Wels einklemmen können. Von robusteren und revierbildenden Beifischen sollte man absehen. Wie bekannt sind auch Fische gefährlich, die den Rücken der Hexenwelse abweiden könnten. Als Futter empfiehlt Ingo Lebend- und Frostfutter, ggf. auch Tabletten und Granulat. Verworfene Gelege kann man versuchen manuell zu erbrüten. Zur Unterstützung gegen Verpilzen des Geleges verwendet Ingo zum Beispiel Acriflavin.
Weiter finden wir in dem Artikel diverse weitere Informationen zur Ausstattung des Aquariums, zu den Ansprüchen hinsichtlich Wasser und Futter, zur Nach- und Aufzucht.

Ingo Seidel "Lippenbrüter in ihren natürlichen Lebensräumen"

Wie wir wissen war Ingo schon oft in Südamerika auf Fischtour. Er stellt uns verschiedenen Biotop vor, in denen er lippenbrütende Hexenwelse angetroffen hat, so zum Beispiel von den Llanos und dem Río Sipapo in Venezuela, der Yarina Cocha und dem Río Chio in Peru, dem Rio Tefé in Brasilien, dem Río Suruto in Bolivien.
Besonders interessant fand ich, dass zum Beispiel die in den venezuelanischen Llanos vorkommenden Loricariichthys platymetopon in der Lage sind atmosphärisch zu atmen.
(Wasserparameter gibt es in der Übersicht)

Ingo Seidel "L24 endlich beschrieben: Pseudacanthicus pitanga"

Ein weiterer Artikel in unseren Zeitschriften, der auf die Erstbeschreibung von Pseudacanthicus pitanga, ehemals/alias L24 eingeht. Insbesondere stellt Ingo fest, dass die Art im Rio Tocantins trotz zweier Staudämme, der Tucurui-Staudamm auch schon über 30 Jahre, immer noch so zahlreich vorkommt. Daraus resultiert die Hoffnung, dass die Schwesternart Pseudacanthicus sp. "L25" auch den Bau von Belo Monte überstehen wird.

Oliver Lucanus "Gewässerzonen am Rio Tomo"

Oliver Lucanus ist für seine spektakulären Unterwasseraufnahmen bekannt, von denen wir auch in diesem Artikel wieder verschiedene finden. Am Rio Tomo in Kolumbien hat er ein Idealbild für eine Fotosession einer Stromschnelle gefunden. Die Stromschnell konnte er in 5 Bereiche unterteilen: Oberhalb, kurz vor, innerhalb, unterhalb, Mündung in einen See.
In diesen verschiedenen Bereichen beobachtete er die unterschiedlich vorkommenden Fischarten. Während der Artenvielfalt in den Zonen 1,2,4,5 umfangreich erscheint, so sollen sich im Bereich 3 – also innerhalb der Stromschnelle – nur Hemiancistrus sp. "L128" und Characidium pellucidum länger aufgehalten haben.

Viel Spaß beim Lesen des AF