Amazonas Juli / August 2010 – „Wels-Presseschau“

Auch in der aktuellen Amazonas Juli/August 2010 finden wir ein paar „welshaltige“ Artikel.

Tobias Koch „Panaqolus sp. aff. maccus – Ein verkannter Zwerg

Tobias Koch stellt uns einen guten alten Bekannten etwas näher vor: Panaqolus cf. maccus (LDA 67). Vielen Aquarianern ist dieser Wels auch als LDA 67 oder auch im Handel als Peckoltia vittata (hat aber mit dem echten Peckoltia vittata, der 1882 von Steindachner beschrieben wurde nicht viel gemein.) bekannt. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal zu Peckoltia sind die Kiefer, die bei Panaqolus-Arten v-förmig oder parallel angeordnet und die Zähne löffelförmig sind. Weiterhin haben Panaqolus an der Schwanzflosse oft Filamente. Solches ist von Peckoltia nicht bekannt. Als weiterer Unterschied wird für Peckolita der verdickte obere Hartstrahl der Schwanzflosse genannt, die wiederum bei Panaqolus nicht bekannt ist. (Allerdings ist dieser verdickte obere Hartstrahl auch nicht bei allen Peckoltia vorhanden.)

Maul eines PanaqolusMaul eines Peckoltia
Vergleiche Maul von Panaqolus (hier Panaqolus sp. „L 169“) und Peckoltia (hier Peckoltia sp. „L 288“. Siehe auch Maulstudien.

Sieh Schwanz eines PanaqolusSchwanz eines Peckoltia
Vergleiche den Schwanz eines Panaqolus (hier Panaqolus sp. „L 403“) und eines Peckolita (hier Peckoltia sp. „L 288“)

Als Panaqolus cf. maccus sind aber neben LDA67 noch weitere ähnliche Formen bekannt: LDA 68, L 104, L 105 (wobei es sich bei letzteren beiden um Einzeltiere handelte). Andererseits werden meines Wissens als Panaqolus cf. maccus diverse unterschiedliche Formen nach Deutschland importiert.

Bezüglich Haltung und Zucht sind die Wasserwerte anscheinend von untergeordneter Bedeutung. Als Panaqolus handelt es sich natürlich um einen Holzfresser, so dass weiches Wurzelholz ( oder auch mal ein frischer Zweig) als Futter ins Aquarium gehören. (Siehe auch Ernährung der Holzfresser)
Für die Aufzucht im Einhängekasten gibt Tobias noch einige gute Hinweise.

Ingo Seidel „Leporacanthicus sp.“

Als weiteren Artikel möchte ich die Neuvorstellung eines Leporacanthicus sp. „black and white“ von Ingo Seidel nennen. Es handelt sich um ein sehr kontrastreichen schwarz/weißen Wels. Leider wurde wohl bisher nur ein Tier dieser (oder sehr ähnlichen) Art/Form (von Aquarium Glaser) importiert.

Hans-Georg Evers „Fischen im Río Paraná – Fluss der Riesen“

Im dritten Artikel, auf den ich Euch aufmerksam machen möchte, geht es nicht nur um Welse. Hans-Georg Evers schreibt in „Fischen im Rio Paraná – Fluss der Riesen“ über seinen Fischzug in Argentinien. Offensichtlich kommen in diesem Fluss [u]riesige[/u] Fische, insbesondere auch L-Welse vor. Sehr imposant sind seine Bilder von Pseudohemiodon laticeps, Hypostomus commersoni, Brochiloricaria chauliodon, Hypostomus ternetzi (LDA 55), … Wer demnächst ein etwas größeres Becken plant, in dem reichlich 50 cm große Welse Platz finden … 😉

Viel Spaß beim Lesen